Samhain: Eine magische Zeit beginnt. Rituale, Anleitung & Bedeutung des Jahreskreisfestes
Samhain ist das keltische Neujahrsfest und das Tor in die dunkle Jahreszeit. Es ehrt die Ahnen, lädt zur Innenschau ein und öffnet den Weg zu den Rauhnächten – eine Zeit des Loslassens, der Transformation und des Neubeginns. Es wird traditionell entweder am 31. Oktober gefeiert oder nach dem Mond am 11. Neumond nach Jul und ist der Vorläufer des heutigen Halloween. Erfahre in diesem Artikel mehr über Samhain Rituale und Bräuche sowie eine Anleitung zum Feiern des Jahreskreisfestes Samhain.
Ursprung und spirituelle Bedeutung von Samhain
Samhain (gesprochen etwa „sauin“) stammt aus der alten keltischen Tradition und bedeutet „Ende des Sommers“. Es markierte den Abschluss des landwirtschaftlichen Jahres im Herbst und die letzte große Ernte vor dem Winter. Für die Kelten war dies der Beginn des neuen Jahres, eine Zeit, in der die Natur in die Ruhephase übergeht und die Dunkelheit mehr Raum einnimmt. In dieser Zeit galt es, sich auf die kommenden kalten Monate vorzubereiten und die Ernte zu feiern.
Samhain ist jedoch nicht nur ein Fest des Endes – es ist auch ein Neubeginn. Es symbolisiert den Übergang zwischen Leben und Tod, zwischen den Zyklen des Jahres. In dieser Phase wird die Verbindung zu den Ahnen und der spirituellen Welt besonders stark empfunden.

Wann ist Samhain 2025?
Samhain ist ein Mondfest, man feiert es entweder in der Nacht vom 31.10. auf den 01.11. oder am 11. Neumond nach Jul. Nach dem Hexenkalender feiert man Samhain zum 11. Neumond des Jahres, im Jahr 2025 ist das der 21.10.2025.
Die Magie der Schwelle – Samhain und Halloween
An Samhain ist der Schleier zwischen den Welten besonders dünn. Die Kelten glaubten, dass in dieser Nacht die Geister der Ahnen über die Erde wandeln. Feuer wurden entzündet, um Schutz zu bieten und den Ahnen den Weg zu weisen. Aus diesen Bräuchen entwickelte sich später das christliche Allerseelenfest – und auch das moderne Halloween hat hier seinen Ursprung: Masken, Lichter und Süßigkeiten sollten ursprünglich die Geister besänftigen und ehren. Daher ist Samhain auch als Totenfest bekannt.
Samhain und die Kraft der Ahnen
Samhain ist vor allem ein Fest der Ahnen. Es ist die Zeit, in der wir unseren Wurzeln begegnen – den Menschen, die vor uns gelebt, geliebt und gelernt haben.
Ein Ahnenaltar kann Dir helfen, diese Verbindung bewusst zu gestalten: Stelle Fotos, Kerzen, Lieblingsspeisen oder Symbole Deiner Verstorbenen auf. Sprich mit ihnen, zünde Räucherwerk an und danke für ihr Wirken in Deinem Leben.
Das „Dumb Supper“ – ein stilles Mahl, bei dem ein Platz für die Ahnen freigehalten wird – ist ein wunderschönes Ritual, um ihnen in Stille zu begegnen.
Samhain Rituale Anleitung
Hier habe ich einige Rituale für Dich, mit denen Du die Kraft des Jahreskreisfestes Samhain feiern kannst.
Loslassen und transformieren
Loslassen ist eines der zentralen Themen zu Samhain. Viele Dinge, Gedanken oder Beziehungen haben ihren Zweck erfüllt und dürfen nun gehen. Wenn wir uns von Altem befreien, schaffen wir Raum für Neues – in unserem Leben, in unseren Herzen und in unserem Energiefeld.
Entzünde ein Feuer oder eine Kerze und halte einen Moment der Andacht. Schreibe alles auf, was Du loslassen möchtest – alte Muster, Ängste, Gewohnheiten oder Enttäuschungen. Gib ein paar reinigende Kräuter wie Salbei, Beifuß oder Copal dazu und übergib alles dem Feuer. Beobachte, wie sich Rauch und Flamme verwandeln – ein sichtbares Zeichen für innere Transformation.
Ahnenaltar und Ahnenrituale
Samhain ist das Fest der Ahnen und Ahninnen. Sie begleiten uns mit ihrer Weisheit, wenn wir uns ihnen liebevoll zuwenden.
Richte einen kleinen Ahnenaltar ein – mit Fotos, Kerzen, Lieblingsspeisen oder Symbolen derer, die vor Dir kamen. Zünde Engelwurz oder Holunder an, um eine schützende, verbindende Atmosphäre zu schaffen.
Du kannst auch in Stille an sie denken, alte Briefe lesen, an Orte gehen, die Dich mit ihnen verbinden, oder einfach ein Dankesgebet sprechen.
Erinnere Dich: Du bist das Ergebnis all jener, die vor Dir gelebt haben – ihre Stärke fließt durch Dich.
Orakel und Wahrsagen
Samhain ist eine Zeit, in der die Schleier zwischen den Welten besonders dünn sind – perfekt, um Orakel zu befragen oder Zeichen zu deuten. Ziehe Tarotkarten, Runen oder eine Orakelkarte und frage, was die dunkle Jahreszeit Dir lehren möchte.
Schutzrituale
Da die Tore zwischen den Welten offenstehen, sind auch negative Energien und dunkle Geister unterwegs. Daher ist Samhain eine wichtige Zeit für Schutzrituale. Das Räuchern von Kräutern wie Salbei oder Beifuß, das Anzünden von Kerzen oder das Platzieren von Schutzsymbolen auf dem Altar oder im Haus sind verbreitete Praktiken, um sich vor ungewollten Energien zu schützen. Traditionell wurden auch Feuer entfacht, um das Land und die Menschen vor dunklen Mächten zu schützen.
Rückzug und Auszeit
Die Energie von Samhain lädt dazu ein, das Außen loszulassen und sich nach innen zu wenden.
Plane bewusste Zeiten der Ruhe und Stille – vielleicht einen Tag ohne Termine, ohne digitale Ablenkung, um einfach zu spüren, was in Dir lebendig ist.
Ein Ritualbad mit Rosmarin, Salz und etwas Copal kann Dich dabei unterstützen, die innere Balance wiederzufinden.
Reise in Dein Inneres
Der November ist ein Monat der Introspektion. Die Natur zieht sich zurück – und wir dürfen es ihr gleichtun.
Nimm Dir Zeit für eine innere Reise, etwa mit Meditation, Yoga Nidra oder Journaling. Frage Dich:
Was hat dieses Jahr mir gezeigt? Was darf enden? Und was möchte neu geboren werden?
Samhain ist der ideale Moment, Bilanz zu ziehen und Dich innerlich auf die Rauhnächte vorzubereiten.
Wünsche sammeln
Sobald das Alte losgelassen ist, entsteht Raum für neue Samen. Schreibe Dir auf, was Du Dir für das kommende Jahr wünschst – ohne zu bewerten oder zu planen.
Diese Liste darf wachsen, sich verändern und bis in den Dezember hinein reifen.
In den Rauhnächten kannst Du sie dann verfeinern und zu Deinen 13 Wünschen transformieren.
Verbindung mit der Natur
Gehe hinaus in die herbstliche Landschaft. Atme den Nebel, höre das Rascheln der Blätter, spüre die Stille der Erde.
Samhain erinnert uns daran, dass auch wir Teil des großen Kreislaufs sind – des Vergehens und Neubeginns.
Ob bei einem stillen Spaziergang, einem Spaziergang im Wald oder einem kleinen Naturaltar draußen – jede bewusste Begegnung mit der Natur bringt Dich zurück zu Dir selbst.
Räuchern zu Samhain – Kräuter für Dein Samhain Ritual
Das Räuchern spielt zu Samhain eine zentrale Rolle. Die aufsteigenden Düfte helfen, Räume zu klären und Brücken zwischen den Welten zu schlagen.
Zu den kraftvollsten Räucherstoffen dieser Zeit gehören:
- Weihrauch und Myrrhe – symbolisieren Yin und Yang, Reinigung und Hingabe.
- Sandelholz – öffnet das Herz und verbindet mit der geistigen Welt.
- Wacholder und Holunder – schützen und begleiten den Kontakt zu den Ahnen.
- Engelwurz – stärkt Licht und Vertrauen in dunklen Zeiten.
- Copal – hebt die Stimmung, reinigt und fördert Klarheit im Geist.
- Salbei und Beifuß – vertreiben schwere Energien und stärken die Intuition.
- Rosmarin – bringt Lebenskraft und schützt vor negativen Einflüssen.
Lass Dich beim Räuchern von Deiner Intuition leiten – jeder Duft trägt seine eigene Botschaft.
Du kannst die Räuchertoffe einzeln oder als Samhain-Räuchermischung verwenden.
Meditation für Samhain
Auf meinem YouTube-Channel habe ich eine Meditation für Samhain hochgeladen. Schau sie Dir hier an oder rufe sie direkt auf YouTube auf.
Samhain als Tor zu den Rauhnächten
Samhain öffnet das Tor zur inneren Welt – die Rauhnächte führen diesen Weg fort.
Während Samhain den Fokus auf Tod und Transformation legt, laden die Rauhnächte zur Reflexion und Neuorientierung ein.
Du kannst an Samhain beginnen, ein Tagebuch oder Ritualbuch zu führen – es wird Dir helfen, Deine Erkenntnisse bis in die Rauhnächte hinein zu vertiefen.
Diese Rituale erinnern uns auch daran, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern einen Übergang darstellt. So wie die Natur sich erst einmal zurückzieht, um dann den Kreislauf des Jahres erneut zu starten.
Samhain: Göttinnen der Dunkelheit und Wandlung
Samhain ist die Zeit der weisen, dunklen Göttinnen, die uns durch das Dunkel führen und an die Kraft der Transformation erinnern.
- Hekate – die Hüterin der Schwellen, Göttin der Magie und der Übergänge, begleitet Dich, wenn Du bereit bist, Altes loszulassen.
- Cerridwen, die keltische Zauberin, lehrt Dich, wie aus der Dunkelheit neue Weisheit geboren wird.
- Morrígan, die Schicksalsgöttin, führt Dich durch den Schatten, um Deine innere Stärke zu erkennen.
- Kali, die schwarze Göttin Indiens, zerstört das Ego, um Raum für Wahrheit zu schaffen.
- Hel (auch Holle) wacht über die Unterwelt und zeigt uns, dass Sterben und Wiedergeburt Teil desselben Kreislaufs sind.
Diese Göttinnen sind Spiegel der Naturkräfte, die in dieser Jahreszeit wirken: Rückzug, Auflösung und stille Erneuerung.
Reflexionsfragen für Samhain
- Welche Aspekte meines Lebens dürfen jetzt sterben, um Platz für Neues zu schaffen?
- Welche Ahnen oder inneren Anteile möchten gesehen und geehrt werden?
- Wovor habe ich Angst, wenn ich an Loslassen denke?
- Welche Dunkelheit in mir darf ich liebevoll annehmen?
- Was ist die tiefste Botschaft, die diese Jahreszeit mir schenkt?
- Wie kann ich meine spirituelle Praxis im Winter vertiefen?
Samhain ist eine magische Zeit, die uns einlädt, innezuhalten, die Ahnen zu ehren und uns auf die spirituelle Reise der dunklen Jahreszeit vorzubereiten. Die Rituale, die zu Samhain praktiziert werden, helfen uns, die Verbindung zur spirituellen Welt zu stärken und den Übergang zu den Rauhnächten bewusst zu erleben. Nutze die Energie dieser Zeit, um Dich auf die inneren Transformationen einzustimmen, die während der dunklen Monate auf Dich warten. Samhain öffnet das Tor zur magischen Welt – eine Zeit des Loslassens und der Vorbereitung auf das Neue, das bald geboren wird.

Magst Du Samhain mit mir feiern?
Feiere mit mir das Novemberfest Samhain, auch bekannt als Halloween.
Wir wollen uns in diesem Workshop mit der Qualität des Dunkelheitsfestes verbinden und gleichzeitig die Rauhnächte einleiten.
Dich erwartet eine Yin & Yang Yoga Einheit und eine geführte Phantasiereise zum Loslassen.